Wohnwagen vorbereiten für Abfahrt

Wohnwagen vorbereiten ist auch das Ankoppeln des Wohnwagens an die Zugmaschine
Wohnwagen vorbereiten ist auch das Ankoppeln des Wohnwagens an die Zugmaschine

Randbedingungen

Wohnwagen vorbereiten sollte systematisch erfolgen, um nichts zu vergessen. Denn hier ist das Thema Sicherheit berührt. Folgende Aktivitäten und Prüfungen sind am Wohnwagen sinnvoll:

Fahrgestell

  1. Reifenschonbezüge, sofern vorhanden, entfernen, zusammenlegen und verstauen
  2. Radkappen, sofern vorhanden, an das Rad andrücken (ich habe schon eine Radkappe in voller Fahrt verloren…)
  3. Luftdruck der Reifen IM LEERZUSTAND DES WOHNWAGENS prüfen und gegebenenfalls nachfüllen (z.B. mit dem in Deiner Zugmaschine statt des Ersatzreifens mitgelieferten Kompressors oder mit dieser Akku-Pumpe mit automatischer Abschaltung von Bosch (https://amzn.to/4h77nkO) 
  4. Entfernen der Antidiebstahl-Stützenschlösser (Hier erhältlich: https://amzn.to/4h7bRYI
  5. Entfernen des Deichselschlosses https://amzn.to/4dPMaZU

Zubehör abbauen

  1. Gegebenenfalls Antenne einklappen und verstauen
  2. Beleuchtung einpacken
  3. Mobiliar einpacken
  4. Vorzelt einpacken

Ladung im Wohnwagen sichern

Wohnwagen vorbereiten erfordert beim Beladen:

  • Der durch die Ladung veränderte Schwerpunkt des Wohnwagens sollte eher unten statt oben und eher vorn zwischen die Räder statt hinten am Heck verlagert sein, sonst starkes Schlingern beim Fahren
  • Möglichst nur Laderäume in Bodennähe nutzen 
  • Deichsel sollte hinreichend belastet aber nicht überlastet werden (maximale Anhänge Stützlast beachten und anstreben ( z.B. Ford Kuga: 100 kg)
  • Der durch die Ladung veränderte Schwerpunkt des Wohnwagens sollte eher unten statt oben und eher vorn zwischen die Räder statt hinten am Heck verlagert sein, sonst starkes Schlingern beim Fahren
  • Möglichst nur Laderäume in Bodennähe nutzen 
  • Deichsel sollte hinreichend belastet aber nicht überlastet werden (maximale Anhänge Stützlast beachten und anstreben ( z.B. Ford Kuga: 100 kg)
 
  1. Alle Oberschränke und Regal leerräumen
  2. Gegenstände in Boxen/Körben/etc. verpacken und im Wohnwagen oder in der Zugmaschine wie bei der Hinfahrt verstauen
  3. Größere, bewegliche Güter wie Gartenstühle und Tische zusammenklappen oder zerlegen und in dem jeweils zugehörigen Karton oder der Plastikbox wie für die Hinfahrt verpacken
  4. Boxen und Kartons an der jeweils zugehörigen Lagerstelle platzieren (Laderaum und Position im Laderaum wie bei Hinfahrt, vielleicht Foto des gefüllten Laderaums erstellen und beachten)
  5. Rutschen und Verschieben der Kartons/Boxen während der Fahrt verhindern durch Lückenfüller (Matratzen, stabile, gefüllte Tüten)

Wohnwagen vorbereiten: Türen und Klappen

  1. Abdeckung für Herd und Spüle herunterklappen
  2. Alle Fenster verriegeln
  3. Dachluken schließen und verriegeln
  4. alle Türen innerhalb des Wohnwagens schließen und verriegeln
  5. alle Schrankklappen schließen und verriegeln
  6. alle Laderäume schließen und gegebenenfalls außen verriegeln

Versorgung / Entsorgung

  1. Gasflaschenventil schließen, am Besten abkoppeln
  2. Fäkalienbehälter der Chemietoilette leeren
  3. Toilettenspülwasserbehälter nur mit soviel Wasser füllen wie für die Toilettengänge während der Rückfahrt nötig (Gewicht)
  4. Frischwasserbehälter möglichst leeren
  5. Leitungen mit Adapter zur Stromversorgung des Wohnwagens zusammenlegen und z.B. im Deichselstauraum einlagern
  6. Gegebenenfalls Frischwasserschlauch abkoppeln, einrollen und einlagern
  7. Schmutzwassertank unter Wohnwagen leeren und im im Deichselstauraum einlagern oder Abwasserschlauch abkoppeln und im Deichselstauraum einlagern 

Positionieren des Wohnwagens zum Ankoppeln an PKW

Wohnwagen vorbereiten für die Abfahrt schließt mit dem Ankuppeln des Wohnwagens an den PKW. Das Verlassen des Stellplatzes erfordert mehr oder weniger die umgekehrte Vorgehensweise wie die beim Aufstellen des Wohnwagens.

Nicht immer ist rund um den Wohnwagen genügend Platz, um ohne Kollisionsgefahr den Stellplatz zu verlassen. Dann solltest Du den Wohnwagen allein oder zusammen mit anderen Campern in eine zum Ankuppeln und Wegziehen geeignete Position bringen. Du kannst bei hinreichend ebenen Boden, die Deichsel von Hand verschieben. Hierzu solltest Du vorher die Keile von den Wohnwagenrädern entfernen und Handbremse lösen.

Wenn Du einen Mover am Wohnwagen montiert hast, geht das Verfahren und Positionieren des Wohnwagens später besonders einfach.

Bedenke den Weg, den der Wohnwagen nach dem Ankoppeln beim Ziehen fahren wird. Wenn eine Kollision droht mit anderen Campern oder zwischen Fahrradträger auf der Deichsel und der Zugmaschine, solltest Du eine andere Position des Wohnwagens wählen.

Wenn also keine Kollision droht, Ausfahren des Stützrades bis zur Bodenberührung. Dann Einfahren der Stützen an den Ecken des Wohnwagens. Das Stützrad weiter ausfahren und damit die Deichselkupplung so weit anheben, dass Du den Anhängerkupplungshaken deines PKW unter die Kupplung fahren kannst. Du hast folgende Möglichkeiten

  1. Wohnwagen von Hand dann in gewünschter Weise in eine bessere Abholposition oder vielleicht sogar in die Ankuppelposition positionieren.
  2. Sofern Dein PKW eine Rückfahrkamera besitzt, kannst Du auch den PKW-Anhängerkupplungshaken unter die Deichsel fahren.
  3. Alternativ verfährst Du den Wohnwagen bei stehendem PKW mit Hilfe des am Wohnwagen installierten Movers (s. meinen Post).

Deichsel des Wohnwagens an den Haken des PKW hängen

Wohnwagen-Deichselkupplung und Hakenkugel der Zugmaschine sind also mehr oder weniger genau übereinander positioniert. Zum Einführen der Hakenkugel in die Kupplung ist das Stützrad nach und nach einzufahren. Hin und wieder solltest Du unter die Deichselkupplung schauen, ob der Haken mehr oder weniger korrekt positioniert ist. So genau muss es nicht sein. Die ballige Kugel am PKW sorgt in gewissen Grenzen dafür, dass sich ein ungebremster Anhänger beim Absenken der Deichsel selbst positioniert. Hierfür sollte die Handbremse gelöst sein. Der Hebel der Anti-Schlingerkupplung (im Bild mit Aufschrift AL-KO) in senkrechter Stellung sein. Nun kannst Du wie im Bild von Hand den nun sichtbaren Hebel für die Standard-Kupplungsverriegelung hochziehen.

Sobald das Stützrad weit genug eingefahren und die Deichselkupplung abgesenkt ist, rastet die Kupplung hörbar ein und der Hebel der Standardkupplung senkt sich automatisch in die Horizontale.

Wohnwagen vorbereiten Geöffnete Sicherheitskupplung mit hochgezogenem Griff und angezogener Handbremse rechts. Der Standardkupplungshebel ist horizontal.
Wohnwagen vorbereiten Geöffnete Sicherheitskupplung mit hochgezogenem Griff und angezogener Handbremse rechts. Der Standardkupplungshebel ist horizontal.
Hochziehen des Hebels erleichtert das Einrasten der Kugel in Kupplung
Geschlossene Sicherheitskupplung mit heruntergedrückten Griff und angezogener Handbremse rechts

Moderne Kupplungen zeigen farblich an, dass die Kupplung korrekt eingerastet ist: grün statt rot. 

Wenn die Standardkupplung eingerastet ist, kannst Du zum Aktiveren der Antischlingerkupplung den Hebel der Antischlingerkupplung mit Aufschrift AL-Ko bis in die Horizontale herunterdrücken. Auch hier gibt es eine Anzeige (grüner Kragen = ok).

Vorschriften beachten: Abreißseil und Beleuchtung

Wohnwagen vorbereiten umfasst auch das Einhängen des am Wohnwagen befestigten Abreißseils. Hierzu ist der Karabinerhaken des Seils in die am PKW vorgesehene Öse einzuhängen.

Zuletzt Kupplungsstromkabel in Einsteckorientierung in die Buchse bei aufgehaltenem Deckel am PKW einstecken und zur Verriegelung um 90 Grad rechts herum drehen. Wenn du dann den Deckel loslässt, greift er genau passend in die Steckerkontur ein und verhindert so während der Fahrt ein Herausdrehen des Steckers.

Wie Du in den obigen Bildern gesehen hast, ist das Stromkabel zwischen Hebel der Antischlingerkupplung und Deichselkupplungshebel verlegt (aber nicht eingeklemmt!).

Direkt vor Abfahrt prüfe ich die Funktionsfähigkeit der Wohnwagen-Beleuchtung einschließlich Blinker, Rücklicht, Nebelschlussleuchte und Bremslicht.

Gegebenenfalls ist der Mover vom Reifen abzuheben und die Handbremse zu lösen.

Üblicherweise fahre ich dann den Wohnwagen nach dem Ankuppeln mit dem Auto direkt zum Auschecken am Campingplatz-Ausgang (bei großen Plätzen gibt es für das Gespann ausreichend lange Parkplätze).

Bei der Abfahrt lohnt bei mir häufig der Blick zurück auf den Stellplatz: Keile oder Anderes nicht vergessen!

Mein Tipp zum richtigen Verlegen des Anschlußkabels

Warum lasse ich das Anschlusskabel nach dem Anschließen nicht einfach herunterhängen? Das Kabel an diesem Wohnwagen ist recht lang und schleift schlimmstenfalls über den Boden, wenn Du es unter der Deichsel hängen lässt. Letzteres führte bei mir zu einem Durchscheuern einiger Litzen im Kabel. Ein Teil der Beleuchtung fiel aus. Glücklicherweise meldete die Zugmaschine (Ford Kuga) den Ausfall. Schlimmeres konnte somit vermieden werden. Dennoch hat mich die Reparatur unnötig Zeit gekostet. Wenn es Dich schon erwischt hat, dann ersetze die weggescheuerten Litzen durch isolierte Kabel in der richtigen Dicke und Länge und binde sie in die Leitung über Crimpen oder Löten ein. Ein übergezogener Schrumpfschlauch oder auch Isolierband ersetzt dann die äußere Isolation. Gerne kann ich Dir bei Bedarf meine Vorgehensweise im Detail schildern. Melde Dich einfach bei mir per E-Mail Hallo@wohnwagenprofessor.com